November 2017

LITERATURSALON
MIT TAMARA TRAMPE

25. November 2017

Tamara Trampe ist die erste Filmemacherin in unserem Salon. Sie zählt zu den großen Namen des deutschen Dokumentarfilms. Und sie ist ein Kriegskind – geboren 1942 in der Sowjetunion mitten im Krieg. Ihre damals 22-jährige Mutter war Krankenschwester bei der Roten Armee. Der Vater wird für Tamara für immer unbekannt bleiben – ein Rote-Armee-Offizier, der mit einer anderen Frau verheiratet war. Ihre erste Kinderjahre verbringt sie in der Ostukraine. Dann verliebt sich Tamaras Mutter an der Front zum zweiten Mal – in einen Deutschen, der ebenfalls bei der Roten Armee war. Nach dem Krieg wandert die Familie nach Deutschland aus.

Tamara Trampe hat an der Universität Rostock Germanistik studiert, von 1970 bis 1990 war sie Dramaturgin beim DEFA Studio für Spielfilme in Berlin – Babelsberg. Danach arbeitete sie als freiberufliche Filmemacherin und lebt in Berlin. Unter ihren hochgeschätzten Filmen sind u.a. Der schwarze Kasten (1995), Weiße Raben (2005) und Wiegenlieder (2010).

„Meine Mutter, ein Krieg und ich“ ist eine Geschichte über das menschliche Gedächtnis und die Uneindeutigkeit der Geschichte.”
Inga Pylypchuk, Die Welt

 

Am 25. November haben wir ihren letzten Dokumentarfilm gezeigt – “Meine Mutter, ein Krieg und ich” (78 min.), der 2014 auf der Berlinale gezeigt wurde, “ihren bislang besten und persönlichsten Film“, wie der Filmhistoriker Claus Löser ihn beschreibt. Ein Abend, der lange in Erinnerung bleibt.

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