Corona Schnee – Umhüllungen
von Eva Wal
Blau ist die Farbe der Tage
Zumindest der Himmel spricht klare Worte
Die Natur ist ein freundliches Haus
Eine samtene Hülle
Warme Luft vermählt sich mit Märzkühle
Eine taubenetzte Weide spannt sich
über das Wurzelwerk meiner Seele
Ich klaube aus den Rillen und Furchen der Tage
Verlese streue schlafe spreche
Mein alter Wald ist neu erwacht
Die Zugänge geöffnet wie
wächserne Münder mit Zungen aus
Wildbienenhonig
Ich stecke meine Hände in den Boden
dann in den Bach
Lasse sie an der Sonne trocknen
Hineingestreckt in den Äther werden sie transparent
Sie fassen pastellfarbene Monde
Die gehen auf weichen Pfaden
scheu wie Rehe in der Dämmerung
Traumwandlerisches Erwachen in Corona-Tagen.
Veröffentlicht auf dem Blog der Zeitschrift DAS GEDICHT