Corona Schnee – Mild

von Daniel Schulz
Einsam und allein starre ich an die Decke. Die Lungen funktionieren, aber wenn ich aufstehe wird alles wirr. Der Raum dreht sich plötzlich als ob ich angetrunken wäre. Ich schwanke. Mir ist fast als ob ich kein Sauerstoff bekäme. Draußen liegt der Schnee.
Zumindest etwas, denke ich mir, und grabe mich noch einmal in meine Decke ein, denn ich darf nicht nach draußen gehen. Ab heute wird alles anders als zuvor, aber niemand weiß davon. Ich bin allein und niemand weiß Bescheid. Vielleicht weil ich keine Freunde habe. Vielleicht weil ich nicht will, dass sie sich Sorgen machen. Wenn ich aus der Quarantäne bin ist es dann vorbei?
Glücklich soll ich sein, weil ich mildere Symptome hatte. Der Kollege auf der Arbeit lacht mich ohne Maske an. Ich bin ja jetzt immun. Bin ich das?
Abends steh ich draußen, als es wieder schneit, und lass den Schnee auf mich fallen. Mein Herz schmerzt dabei vor Anstrengung, berstet fast. Zu viel. Also leg ich mich in den Himmel, der auf mich fällt, und mache Engel im Schnee, der mich bedeckt.